Zu einem Erfahrungsaustausch traf man sich im Rathaus, um ein zur Zeit laufendes Digitalisierungsprojekt zu besprechen. Dabei bestand auch die Gelegenheit, eine Zwischenbilanz zu ziehen und positive oder auch negative Aspekte bei der Realisierung des Projekts zu beleuchten. Es werden in der Gemeinde momentan alle herkömmlichen Hauswasserzähler gegen fernauslesbare digitale Wasserzähler ausgestauscht, nachdem man zuerst einmal mit einigen Testzählern erste Erfahrungen machen konnte. Bis Ende Februar sollen rund 400 digitale Wasserzähler eingebaut sein, in einem weiteren Projekt abschnitt werden noch einmal 450 Zähler in den Haushalten installiert. Es ist also bald „Halbzeit“ bei dieser Maßnahme. Für die neuen Zähler ist eine Nutzungsdauer von 12 Jahren garantiert, die Kosten der Gesamtmaßnahme sind für den Bürger mit dem Wasserpreis abgedeckt.
Vor genau einem Jahr beschloss der Gemeinderat die Einführung der fernauslesbaren Wasserzähler, verbunden mit dem Wunsch, dass das Projekt relativ zeitnah umgesetzt wird. Dabei ist man auf dem besten Weg, der Einbau der Zähler in den Haushalten erfolgt durch die Firma Imhof aus Sinsheim-Eschelbach bisher problemlos.
Anwesend beim Gespräch im Rathaus waren Andreas Stampfer, Kommunalberater bei der Firma Netze BW, Daniel Greising vom Projektteam „diginamic“, das der Netze BW angegliedert ist, Bürgermeister Marco Siesing und Rathausmitarbeiter Simon Maslowski, der mit den Abrechnungen der Wasser- und Abwassergebühren betraut ist und somit den besten Einblick in die Materie hat.
Dieser berichtet, dass neben der hohen Datenqualität und der enormen Zeitersparnis bei den Abrechnungen mit den neuen Zählern auch andere Funktionen zur Verfügung stehen.
So können beispielsweise erhebliche Veränderungen im Wasserverbrauch frühzeitig erkannt werden, was oft bei Rohrbrüchen der Fall ist. Es kann schnell eingegriffen werden, um unnötige Wasserverluste und Gebäudeschäden zu reduzieren.
„Die Fehlerquote ist minimal und kann noch erheblich reduziert werden“, sagt Maslowski.
Bürgermeister Marco Siesing ergänzt, dass mit der neuen Technik das digitale Zeitalter im Schreinerdorf endgültig Einzug gehalten hat: „Damit können wir zukünftig viel Zeit und Kosten sparen. Das wird vor dem Hintergrund knapper Kassen und des akuten Fachkräftemangels immer wichtiger für uns. Einfache Tätigkeiten wie das Ablesen, Übermitteln und Eingeben eines Zählerstandes können heute mittlerweile sehr zuverlässig automatisiert ablaufen“, lautet sein Fazit.
„Mit zwei sogenannten „LoRaWAN-Gateways, die im Ort errichtet wurden, erfolgt die Datenübertragung. Dieses Funknetz ist ein angemeldetes öffentliches Telekommunikationsnetz, und steht deshalb auch anderen potentiellen Nutzern zur Verfügung. Die robuste und leicht zu handhabende Technik steht für die drahtlose Übermittlung einfacher Daten mit großer Reichweite. Die Daten der Wasserzähler werden zu Ende verschlüsselt an einen Netzwerkserver im Rechenzentrum der EnBW weitergeleitet und können dann von der Kommune zur weiteren Verwendung genutzt werden.“ So erklären die beiden Fachleute von Netze BW und diginamic recht anschaulich die neue und durchaus „revolutionäre“ Technik.
Dass Eschelbronn dieses Digitalisierungsprojekt mit Pilotcharakter in der ganzen Region in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit Netze BW entwickelt und umgesetzt hat, dafür bedankten sich Stampfer und Greising bei den Vertretern der Gemeinde ausdrücklich.
Und Daniel Greising ergänzt: „Eschelbronn ist in dieser Hinsicht der Leuchturm in der gesamten Region. Man hat Mut bewiesen und die umliegenden Gemeinden, die sich noch nicht zu dieser Veränderung entschlossen haben, werden aufmerksam die weitere Entwicklung in Eschelbronn verfolgen und zu gegebener Zeit den gleichen Schritt tun.
So ging die Runde auseinander in der Gewissheit, eine zukunftsfähige Technik nutzen zu dürfen und man setzt alles daran, dass das Projekt fehlerfrei für alle Bürgerinnen und Bürger abgeschlossen werden kann.