Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
das Jahr 2025 neigt sich langsam dem Ende entgegen und die für mich und viele sehr besondere Weihnachtszeit steht bevor.
Letzten Sonntag fand der erste Bürgerentscheid in der Geschichte der Gemeinde Eschelbronn statt. Eschelbronn hatte die Wahl, und Eschelbronn hat entschieden. Es war richtig, dass der Gemeinderat die Entscheidung getroffen hat, den Bürgerinnen und Bürgern zu ermöglichen, über die Sachfrage der Verpachtung von bis zu vier Standorten für Windkraftanlagen auf einer gemeindeeigenen Fläche zu entscheiden. Ein besonderer Moment unserer Demokratie.
Ich bin den Wahlberechtigten dankbar, dass Sie bei einer Wahlbeteiligung von 64,39 % zur Wahl gegangen sind. Das ist in diesen Zeiten und in der Einordnung eine gute Wahlbeteiligung und hat uns gefreut.
In den letzten Wochen wurde intensiv diskutiert und abgewogen, und Sie haben am 14. Dezember schließlich die Entscheidung getroffen.
Denkbar knapp war die Entscheidung, und eine Mehrheit von 694 Stimmen hat mit Ja und damit für das Projekt gestimmt. Diese Entscheidung nehmen wir dankbar an und werden verantwortungsvoll damit umgehen. Mein Blick richtet sich nach vorne und auf die anstehenden Herausforderungen. Im neuen Jahr wird die Gemeinde das Projekt weiterhin vorantreiben. Die bisherigen und zukünftigen Verfahrenskosten trägt jedoch der Projektierer. Das war uns als Gemeinde wichtig.
Die Gemeinde wird weiterhin offen und transparent über das Projekt informieren. Bereits jetzt darf ich ankündigen, dass ich im neuen Jahr auch regelmäßige Bürgersprechstunden anbieten werde, damit wir im Dialog bleiben und uns austauschen können.
Neben dem Rückblick auf den Bürgerentscheid haben wir am Dienstag in der Gemeinderatssitzung auch den Haushaltsplan 2026 eingebracht und ich möchte die Gelegenheit nutzen, themenbezogen und stichwortartig auf das zurückzublicken, was uns gelungen ist – und was uns nicht oder noch nicht gelungen ist:
Investitionen
• Quellleitung: Die größte Einzelinvestition in unsere Wasserversorgung ist abgeschlossen. Trotz unvorhergesehenem und erhöhtem Aufwand auf der Baustelle konnte das Projekt innerhalb des eingeplanten Kostenbudgets realisiert werden.
• Feuerwehr: Wir haben die Beschaffung eines GW-L mit Rollcontainern eingeleitet. Dieses neue Fahrzeug erwarten wir zu Ostern 2026. Erfreulich ist der unerwartete Landeszuschuss, durch den fast 50 % der Kosten gefördert werden.
• Bauhof: Der Anbau für den Schwarz-Weiß-Bereich des Bauhofes kommt gut voran und liegt im Kostenrahmen.
• Brücken: Der Steg an der Hasenhalle ist nach jahrelanger Diskussion fertiggestellt und kostengerecht abgerechnet. Das Graffiti wird im neuen Jahr bei milderen Temperaturen auf Kulanz erneuert.
• Mehrgenerationenanlage: Die gut angenommene Anlage beim Bürgerhaus der Alten Schule wurde günstiger als erwartet abgerechnet, und über das ELR-Programm konnte eine hohe Förderung nach Eschelbronn geholt werden.
• EKVO: Die regulären Kanaluntersuchungen wurden durchgeführt und notwendige Sanierungen umgesetzt. So stellen wir sicher, dass kein Sanierungsstau entsteht.
• Friedhof: Für die Aussegnungshalle wurde ein kompletter Satz von 70 neuen Stühlen beschafft.
• Mähroboter: Es hat etwas gedauert, aber nun läuft der automatische Mähroboter auf dem Sportplatz im Innerort, und das Schnittbild kann sich sehen lassen.
Unterhaltungen
• Sanierung einer gemeindeeigenen Flüchtlingsunterkunft innerhalb des Kostenrahmens. Erwähnenswert ist, dass es in den letzten beiden Jahren durch geflüchtete Personen in Eschelbronn zu keiner Straftat kam. Wir kommen unserer Verpflichtung zur Unterbringung mit einem dezentralen Ansatz nach, behalten Entwicklungen im Blick und reagieren schnell. Gleichzeitig bleibt unsere Hand für Integration stets ausgestreckt.
• Ausbesserung der Schlaglöcher in der Gartenstraße.
• Austausch und Modernisierung der Heizungsanlagen im Rathaus, in der Kindertageseinrichtung und im Bürgerhaus.
• Neue Spielgeräte für die Kindertageseinrichtung, die Spielplätze und die Schlosswiesenschule.
Grundsatzentscheidungen
Im Jahr 2025 standen einige Grundsatzentscheidungen an:
• Kultur- und Sporthalle: Alle notwendigen Vorarbeiten wurden geleistet. Im Frühjahr streben wir an, auf Basis einer validen Förderkulisse finale Entscheidungen zu treffen.
• Wiesentalweg: Der Weg wird bis zur Gemarkungsgrenze Zuzenhausen im Rahmen eines vereinfachten Flurneuordnungsverfahrens modernisiert. Wir sind weiterhin gewillt, eine gemeinsame Lösung für einen Radweg mit Zuzenhausen und Meckesheim zu erzielen. Unabhängig davon modernisieren wir die Infrastruktur auf unserer Gemarkung.
• Bauleitplanung EDEKA und Feuerwehrhaus: Das Verfahren ist weit vorangeschritten und hat die wichtigsten Hürden gemeistert. Das Planungsrecht wird voraussichtlich im Frühjahr vorliegen.
Danach beginnt der Investor mit dem Bau des Vollsortimentmarktes; die Eröffnung ist für Ende 2026 vorgesehen. Zudem wird der Investor den Feldweg bis zur Gemarkungsgrenze nach Neidenstein erneuern.
Neubaugebiet: Alle gemeindeeigenen Bauplätze wurden veräußert. Die Bauverpflichtung wird dafür sorgen, dass die Grundstücke zeitnah bebaut werden. Die Nachverdichtung im Ort wird dann ein weiteres Thema der kommenden Klausurtagung des Gemeinderates sein.
• Landessanierungsprogramm: Das Programm ist gestartet, und mehrere Vorhaben stehen in den Startlöchern.
• Jugendraum: Ein Raum für Kinder und Jugendliche wurde im Bürgerhaus eingerichtet und wird bislang gut angenommen.
• Sportplatz FC Eschelbronn: Der Verein wird den Sportplatz im Jahr 2026 modernisieren; die Gemeinde unterstützt diese wichtige Investition.
• Hochbehälter: Die Sanierungsbeschlüsse für die beiden Wasserkammern wurden gefasst, sodass diese in den Jahren 2026 und 2027 modernisiert werden.
Haushalt und Finanzsituation
Die Haushaltsjahre 2024 und 2025 waren gute Jahre für unsere Gemeinde. Die gestiegene Steuerkraft haben wir jedoch nicht leichtfertig ausgegeben, sondern vor allem Vorsorge getroffen. Dies war mit Blick auf das kommende Haushaltsjahr 2026 der richtige Schritt.
Gleichzeitig gehen wir sparsam mit den Mitteln um, was sich in der Einhaltung aller Haushaltsansätze, insbesondere bei den Investitionen, zeigt.
Eine kleine Haushaltskonsolidierung im Sommer hat direkt umsetzbare Sparmaßnahmen ergeben. Wir konnten eine zinsbringende Beteiligung an der EnBW erfolgreich abschließen, haben Schulden planmäßig getilgt, seit sieben Jahren keinen neuen Kredit aufgenommen und erzielen aktuell ein Vielfaches an Zinserträgen im Vergleich zu unseren langfristigen Kreditlasten. Das sind gute Nachrichten für die Generationengerechtigkeit in Eschelbronn.
Besonders freue ich mich über das hohe Maß an Spenden und Zuwendungen für unsere Gemeinde. Dies werten wir in diesen nicht einfachen Zeiten als besonderen Vertrauensbeweis und zugleich als Ansporn für weitere wichtige Projekt
Was haben wir noch nicht erreicht?
Neben all dem, was 2025 vorangekommen ist, gibt es auch Themen, die wir uns in 2025 vorgenommen haben, die sich aber noch in Planung befinden oder nicht so weit vorangeschritten sind wie erhofft:
• Areal Sonne: Für dieses wichtige innerörtliche Areal steht eine Entwicklung an. Die Umsetzungsfristen konnten nochmals verlängert werden. Eine finale Entscheidung im Gemeinderat ist 2026 zu erwarten.
• Grundstück hinter der Bahnhofstraße: Auch für dieses brachliegende gemeindeeigene Grundstück streben wir eine Entwicklung durch Dritte möglichst im Frühjahr 2026 an.
• Gehweg vor der Alten Schule und punktuelle Straßensanierungen: Der Vergabebeschluss ist gefasst, die beauftragte Firma hatte jedoch Personalprobleme. Die Durchführung ist für Ende Februar/Anfang März vorgesehen.
• Dämmung der Rathausdecke: Ein Sanierungskatalog wurde erstellt, und die Lagerflächen im Dachgeschoss wurden umgelagert. In Zusammenarbeit mit dem Verbandsbaumeister soll das Dachgeschoss im neuen Jahr gedämmt werden.
• Offen bleibt, wie wir hinsichtlich der Sanierung des Mönchzeller Wegs sowie des Vollausbaus der Gartenstraße und der Wiesenstraße nach Fertigstellung des Pflegeheims Johanna am Park zeitlich weiter vorgehen. Auch dies wird Thema der anstehenden Klausurtagung des Gemeinderates sein.
Ich denke, Sie sehen neben diesen Ausführungen, dass wir bemüht sind, auch in herausfordernden Zeiten in unsere Gemeinde zu investieren. Dies können wir nur gemeinsam mit Ihnen. Mein Dank gilt Ihnen allen, dass Sie diesen Weg mit uns gehen.
Für die kommenden Tage wünsche ich Ihnen eine schöne Zeit im Kreise Ihrer Liebsten – Zeit zum Nachdenken und Zeit zum Durchschnaufen.
Mein Dank gilt allen, die auch in diesen Tagen einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft leisten, die ich ausdrücklich nicht vergessen möchte.
Ich wünsche Ihnen ein schönes und gesegnetes Weihnachtsfest.
Mit weihnachtlichen Grüßen
Ihr
Matthäus Bürkle
Bürgermeister